Allgemeine Infos übers mobile Telefonieren in anderen Ländern

In über 15 Jahren, die wir uns mit der Thematik der Kommunikation auseinandersetzen, haben wir immer Informationen zusammengetragen. Die technische Entwicklung bleibt nicht stehen, so dass über die Jahre Netze/Betreiber und Systeme kommen und gehen. GSM ist seit Jahren ( wenn auch auf verschiedenen Frequenzen ) der Standard geworden. Fast alle analogen und TDMA-Netze sind zwischenzeitlich abgeschaltet. Nur noch CDMA ist ein nennenswerter Konkurrent in Nordamerika und Asien.

Auch der Bereich der Satellitentelefonie ist einem ständigem Wandel ausgesetzt. Alleine schon durch die Tatsache das die Satelliten im Orbit nur eine begrenzte Lebenszeit haben.

Da wir diese Informationen für interessant halten, wollen wir Sie Ihnen nicht vorenthalten.

Amerika

"Wer in den USA, Kanada, Japan und manchen Ländern Südamerikas mobil telefonieren will, kann sein normales Mobiltelefon ruhig zuhause lassen, es funktioniert leider nicht."

Diese , Anfang des Jahres 2002, gemachte Aussage, ist durchaus immer noch zutreffend.Zwar haben vier Jahre weitere Entwicklung in der Mobilfunkwelt deutlich eine Tendenz zu GSM gezeigt, jedoch gibt es immer noch deutliche Kontinentale Unterschiede, die zum Teil kommerziell, als auch administrativ bedingt sind.

GSM hat in Amerika, fast vollständig die alten analogen und digitalen Mobilfunknetze ( TDMA/AMPS/CDMA ) verdrängt. Zwar funktionieren diese ( wie in den USA ) immer noch , werden aber nicht mehr aktiv vermarktet und sukessive abgeschaltet oder verkauft. Da aber die amerikanischen Netzbetreiber immer noch Ihre Lizenzen für den Bereich um 800 Mhz haben, werden die Analognetze gegen GSM auf dem 800 Mhz-Band ausgetauscht. Somit gibt es seit längerer Zeit ( wie auch in Europa seit Jahren ) GSM-DUAL-BAND Geräte, jedoch im Frequenzbereich GSM850/1900, welche ausschließlich für den Pan-Amerikanischen Markt konzipiert sind. GSM1900 ( der erste GSM-Standard in Amerika ) fristet mittlerweile ein gewisses Schattendasein. Die Netzbetreiber haben innerhalb kurzer Zeit sehr gut ausgebaute GSM850-Netze errichtet . Als Beispiel sei hier Argentinien genannt , dessen GSM1900 Netz nur in der Hauptstadt ( Buenos Aires ) funktioniert und das "neue" GSM 850 Netz , fast die gesamte restliche Bevölkerung erreicht. Wer "nur" ein europäisches Tri-Band-Gerät besitzt kann es eigentlich auch zu Hause lassen, ausser er will nur in der Hauptstadt telefonieren.

Die Crux daran ist nicht immer der fehlende Systemstandard , sondern auch oft, dass der eigene Netzbetreiber mit den neuen Netzen in Zielland gar kein Roamingabkommen hat. So kann ich in Argentinien auch nur die GSM1900-Netze nutzen, weil es für das andere Netz kein Roamingabkommen gibt.

Mittlerweile haben sich verschiedene Kombinationen an GSM-Mobiltelefonen herrausgebildet. GSM400 soll hier nur kurz erwähnt werden, hat aber kommerziell keine Bedeutung.

GSM 900 / 1800 ( europäische,afrikanische & asiatische GSM-Frequenzen )

GSM 850 / 1900 ( amerikanische GSM-Frequenzen )

GSM 900 / 1800 / 1900 ( die ersten europäischen Triband-Geräte )

GSM 850 / 1800 / 1900 ( amerikanische Triband-Geräte , aber nur für den Einsatz in Amerika )

GSM 850/900/1800/1900 ( GSM-Quad-Band ) .

Eine interessante Ausnahme bilden die Amerika-Triband-Geräte ( 850/1800/1900 ) welche NICHT für den Einsatz in Europa konzipiert sind, sondern für den Einsatz in Südamerika . Länder wie Uruguay und Brasilien unterhalten unterandern GSM-Netze auf dem 1800 Mhz-Band. Kuba und Venezuela GSM-Netze auf GSM900 (!) . Quad-Band-Geräte sind aber immer noch eine grosse Ausnahme. Die Netzbetreiber setzen auch hier eher auf UMTS, was Ihnen deutlich mehr Rendite verspricht, als ein in allen GSM-Systemen funktionierendes Gerät zu entwickeln. Von der Tatsache das UMTS ( CDMA2000 bzw. WCDMA) in Nordamerika wieder auf einen anderen Frequenzband betrieben werden wird mal abgesehen. Die Netzbetreiber in Nordamerika setzen hier meist auf EGDE, welches auf dem gleichen Frequenzband Datenraten bis ca. 200kbit/s erlaubt.

Asien

Länder ohne GSM-Netze sind Südkorea und Japan, hier kann ( und sollte man auch ) auf 3G-Telefone ( UMTS ) ausweichen.

Archiv aus 2002

Der Schluss dieser Zusammenfassung stammt aus dem Jahre 2002 und bleibt unverändert, da teilweise diese Netze immer noch funktionieren und genutzt werden, aber diese Informationen Ihnen auch nicht vorenthalten werden sollen.An dieser Stelle sei nur angemerkt, das Ende 2009 in den USA der "Betriebszwang" für TDMA und AMPS ausläuft. Es ist davon auszugehen, dass dann auch die Netze ( ehemals zB AT&T ) abgeschaltet werden.

Einen Sonderfall stellt hier das CDMA-Netz von Sprint/Verizon dar, welches weit über 20 Millionen Nutzer hat, der Betrieb sollte somit sichergestellt sein.

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Leider hat sich das normale GSM (Global System for mobil Communications)
nicht überall durchsetzen können. Dies hat alleine schon technische Gründe, da die in Europa und Asien verwendeten Frequenzbereiche bei 900 und 1800 MHz schon mit anderen Funkdiensten belegt sind. In Nordamerika stehen z.B. Frequenzbereiche bei 800 und 1900 MHz für Mobiltelefonie zur Verfügung.

USA/Kanada
In USA/Kanada gibt es leider sehr viele verschiedene Systeme, die miteinander konkurrieren, dies sind die nachfolgend aufgeführten Systeme.

AMPS ( Advanced mobile phone system ):
Ist das erste und analoge Mobilfunknetz in den USA und mit der größten Flächendeckung, es  gibt kaum Stellen die nicht versorgt sind. Es ist in etwa vergleichbar mit dem deutschem C-Netz, es sind jedoch auch aktuelle Endgeräte erhältlich, bzw. die meisten digitalen TDMA-Mobiltelefone haben einen analogem Empfangsteil, bzw. einen aufsteckbaren Adapter, um sich bei nicht vorhandener digitaler Netzversorgung automatisch ins AMPS Netz einzubuchen.
AMPS gibt es nur im 800 MHZ Bereich, die Gespräche sind nicht verschlüsselt und können mit jedem Scanner abgehört werden..

TDMA ( Time Code Division Multiple Access ) ehemals D-AMPS:
Ist die digitale Erweiterung von AMPS, benutzt das selbe Einbuchungssystem wie AMPS, jedoch mit Digitaler Signalübertragung, und ist recht abhörsicher. Die Geräte besitzen keine Simkarte, die meisten Endgeräte der großen Hersteller sind in der TDMA Ausführung erhältlich, viele mit Analogteil für AMPS.
Die größten Anbieter sindAT&T undCingular  TDMA gibt es im 800 und 1900 MHZ Bereich.

CDMA ( Code Division Multiple Access ):
Ist das neuste System und wird in Zukunft auch für UMTS verwendet werden.
Auch hier sind Mobiltelefone von allen großen Herstellern erhältlich, viele ebenfalls mit AMPS Empfangsteil, so das auch hier Roaming im Analognetz möglich ist.
Das System ist voll Digital und daher schwer abzuhören, besitzt aber auch keine Simkarte. Die größten Anbieter sind hier Sprint und Verizon. CDMA gibt es im 800 und 1900 MHZ Bereich.

iDEN800/Nextel:
Ist ein von Motorola entwickeltes digitales System, das als nettes Gimmick eine Wechselsprechfunktion integriert hat. Die nur von Motorola erhältlichen Endgeräte können so im Wechsel kostenfrei miteinander sprechen. Das Modell i2000 hat sogar die Fähigkeit sich in GSM900 Netzte einzubuchen und besitzt den dafür nötigen Simkartenhalter, mit diesem Modell ist  Roaming mit D1, Eplus und Interkom möglich, das Telefon finden Sie in unseren Miet- und Kaufangeboten.
Der einzige Anbieter ist Nextel, der sein Netz in den USA, Südamerika und Kanada vertreibt.

GSM 1900, auch PCS 1900 genannt:
Ist das zum normalen GSM System, bis auf den Frequenzbereich, voll kompatible Mobilfunknetz. Mit einem passendem Mobiltelefon und Roamingabkommen mit dem dortigen Netzbetreiber, kann man dort mit seiner Simkarte telefonieren, und ist unter seiner deutschen Rufnummer erreichbar. Mobiltelefone sind auch hier von allen Herstellern erhältlich, jedoch sind die in USA/Kanada vertriebene Telefone immer mit einem Simlock versehen, so das die deutsche Karte nicht akzeptiert wird. Sollten Sie solch ein Telefon erworben haben, so können wir es in den meisten Fällen kostengünstig entsperren. Manche Telefone sind AMPS-fähig, unter anderem Ericsson CH888 und Nokia 5190/6190 mit Analogmodul NRM-1. Dies erfordert jedoch eine spezielle Simkarte, mit der normalen deutschen Simkarte ist kein AMPS möglich. Anbieter sind z.B.  Voicestream und Cingular. Das Amerikanische GSM System gibt es nur im 1900 MHZ Bereich. In wenigen Ländern Südamerika gibt es GSM900 Systeme.

Südamerika
In Südamerika ist die Situation noch komplizierter, neben  den obig aufgeführten Systemen gibt es noch normale GSM-Netze. Am weitesten verbreitet sind das Analoge AMPS, sowie TDMA, hier ist jedoch kein Roaming möglich. Folgende Roaming Möglichkeiten gibt es:
Land System Roamingpartner
Argentinien iDEN800
Brasilien iDEN800 Nextel
Chile GSM1900 Entel PCS / 
Cuba GSM900 C-Com ( soll Sept 2001 starten )
Mexico iDEN800 Nextel
Paraguay GSM1900 Copesa
Peru iDEN800 Nextel
Venezuela GSM900 Digitel C.A. / Infonet



Japan
Japan hat leider einen ganz eigenen Standard, nämlich PDC, ein System ohne Simkarte, in kürze werden wir auch hier für Mietgeräte anbieten.

Allgemeines:

Wie man sieht kommt man um ein geeignetes Mobiltelefon nicht herum, es sei den man hat eins der seltenen Triband Modelle. Auf jeden braucht man eine Simkarte mit freigeschaltenem Auslandsroaming, was bei Vertragskarten normalerweise der Fall ist, außer bei manchen Providern. Bei Prepaidkarten ist normalerweise kein Auslandsroaming möglich, bei D2 kann es auf die vorhanden CallYa aufgeschaltet werden, mittlerweile ohne monatlichen Mindestumsatz, beiD1 funktioniert das X-tra Roaming ( Callback )  in den USA in  Voicestream Netzen. Eplus bietet dieses ebenfalls an, bei Loop gibt nur Callback Roaming, ein Betrieb in Amerika nicht möglich. Es muss ein Abbuchungsauftrag unterschrieben werden und entsprechend Bonität vorhanden sein. Diese Angebote sind jedoch nur für volljährige Prepaidkunden erhältlich. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Netzbetreiber bzw. Provider. Das beste Auslandroaming bietetD1 und Eplus. In diesem Zusammenhang bieten wir Verträge von T-D1, ohne feste Laufzeit an, das speziell für Prepaidkunden interesant ist und so, ab ca. 5,-- EUR Grundgebühr im Monat, teure Prepaid-Roaming-Gebühren sparen können. D1, EplusundInterkom bieten als einzige Netzbetreiber Roaming mit Nextel an, was in manchen Teilen Südamerikas die einzige Möglichkeit ist zu telefonieren. Für fast flächendeckende Versorgung in den USA bieten wir AT&T Prepaid an. Für Sonderfälle stehen Satelitentelefone im GlobalstarSystem zu Verfügung oder auch INMARSAT - Telefone können ausgeliehen werden.  Generell ist zu beachten, das ankommende Gespräche bezahlt werden müssen, da der Anrufer nicht wissen kann, das Sie sich im Ausland aufhalten, SMS können in der Regel kostenlos empfangen werden. Rufumleitungen auf die Mailbox sollten auf jeden Fall in Deutschland eingeschaltet werden, weil sonst zwei mal Roamingkosten anfallen. Es ist im übrigen unerheblich, welchen Vertrag sie benutzen, die Roaminggebühren sind bei allen Tarifen eines Netzbetreibers gleich. Über die genauen Roaming Möglichkeiten an Ihrem Urlaubsort informieren wir Sie gerne.

Wollen Sie wissen, ob an Ihrem Urlaubsort GSM Versorgung besteht, oder Sie haben weitere Fragen, so können wir Sie gerne informieren. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail .

Praktische Nummern: 611:Die Hotline der meisten amerikanischen Mobilfunkgesellschaften sollte immer gehen,
auch wenn man im falschen Netz ist. Manchmal ist auch die *611 (mit Stern!) zu wählen.
911: ist der Notruf überall in den USA, kann unter Umständen auch funktionieren, wenn das eigene Telefon nicht angemeldet ist. In seltenen Fällen ist die *911 zu wählen. Geht im jedem Fall kostenlos von jedem Münztelefon. In GSM1900-Netzen funktioniert auch die Notrufnummer "112".

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Stand Dezember 2006 © Andreas Meier
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